Die psychiatrische Tagesklinik im Überblick
In der psychiatrischen Tagesklinik „Kastanie“ der Oberhavel Kliniken am Standort Oranienburg werden in Kooperation mit dem Universitätsklinikum Ruppin-Brandenburg Kinder und Jugendliche mit komplexen seelischen Störungsbildern betreut. Das Angebot richtet sich an Grundschulkinder und Jugendliche bis zum vollendeten 18. Lebensjahr.
Wir behandeln das gesamte Spektrum der psychiatrischen Störungen im Kindes- und Jugendalter. Unser Behandlungsteam besteht aus Fachärzten für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten, dem Pflege- und Erziehungsdienst, Sozialarbeitern, Ergotherapeuten, Physiotherapeuten und der Klinikschule.
Im gewohnten Umfeld für die Herausforderungen des Lebens stark machen
Die Tagesklinik arbeitet im multiprofessionellen Team methodenübergreifend unter Berücksichtigung verhaltenstherapeutischer, psychodynamischer, systemischer und (heil)pädagogischer Ansätze vor dem Hintergrund eines individuellen biopsychosozialen Störungsmodelles. Ziel der Behandlung ist es, die Kinder und Jugendlichen und ihre Familien wieder stark für die Herausforderungen des Lebens zu machen, Problemkreisläufe zu überwinden und neue Perspektiven zu schaffen.
Emotionale und Verhaltensprobleme von Kindern und Jugendlichen belasten meist das Familienklima, umgekehrt können Belastungen in der Familie Auffälligkeiten verstärken. Uns ist es deshalb ein besonderes Anliegen, die Eltern und das Umfeld intensiv einzubeziehen, die Beziehungen zu stärken und wieder Freude am Miteinander zu entwickeln. Die tagesklinische Behandlung hat den Vorteil, dass das Kind im gewohnten Umfeld verbleiben kann und die Familie in ihrem alltäglichen Leben an den Veränderungen arbeiten kann. Veränderungen brauchen erfahrungsgemäß Zeit und Geduld. Die Behandlungsdauer wird mit Ihnen gemeinsam festgelegt und kann mehrere Wochen bis Monate betragen.
Schwerpunkte unserer Behandlung
Sofern keine vollstationäre Behandlungsindikation besteht, behandeln wir folgende Störungen:
- Depressive Entwicklungen
- Ängste und Kontaktprobleme
- Zwanghaftes Verhalten
- Konzentrations- und Aufmerksamkeitsprobleme, unruhiges und impulsives Verhalten mit eingeschränkter Selbstregulation
- Auffälligkeiten im Sozialverhalten wie oppositionelles, aggressives und impulsives Verhaltes
- Psychische Probleme durch Lern- und Leistungsstörungen (Lese-Rechtschreibstörung, Rechenstörung)
- Schulangst oder Schulabstinenz
- Tics
- Essstörungen (Anorexie, Bulimie, starkes Übergewicht)
- Ausscheidungsstörungen (Einnässen und Einkoten)
- Selbstverletzendes Verhalten
- Suizidgedanken und -handlungsimpulse
- Pubertätskrisen, Ablösungsprobleme und Probleme in der sexuellen Entwicklung
- Psychotische Erkrankungen mit Störungen des Denkens, der Wahrnehmung und Affektivität (wie Schizophrenie, manisch-depressive Erkrankungen)
- Psychosomatische Beschwerden wie Schlafstörungen, Kopf- oder Bauchschmerzen
- Suchtverhalten (Alkohol, Drogen und nicht stoffgebundene Süchte wie PC-Spiele u. a.)
- Unterstützende Mitbehandlung bei chronischen körperlichen Erkrankungen
- Psychische Probleme aufgrund akuter Belastungen oder infolge von traumatischen Ereignissen (bspw. Scheidung, Verlust oder Erkrankung einer Bezugsperson, Gewalt, Streit, Flucht und Migration, Vernachlässigung, sexueller Missbrauch, Misshandlung)
- Störungen der Beziehungs- und Bindungsfähigkeit