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Akademisches Lehrkrankenhaus der Charité

Beckenbodengesundheit: Domäne der Urogynäkologie

Behandlungsschwerpunkt an den Oberhavel Kliniken

Harninkontinenz

Harninkontinenz ist die häufigste chronische Erkrankung bei Frauen in Deutschland mit erheblichem Einfluss auf die Lebensqualität und Lebensführung der Betroffenen. Die Wahrscheinlichkeit hierfür steigt mit zunehmendem Alter. Bereits 10 bis 40 Prozent der 15 bis 64-jährigen Frauen beklagen unwillkürlichen Urinabgang bei körperlicher Belastung wie Niesen, Lachen, Husten oder Sport − eine Belastungsharninkontinenz liegt vor. Hier besteht die Möglichkeit, diese durch gezieltes Beckenbodentraining, den Einsatz eines Medikaments, symptomatisch durch den Einsatz spezieller Vaginaltampons oder operativ mit minimalinvasiven Verfahren zu behandeln. 

Drangassoziierter Urinverlust

Eine weitere Variante der Harninkontinenz, der drangassoziierte Urinverlust, kann konservativ häufig durch eine Anpassung von Trinkgewohnheiten, Toilettentraining und Beckenbodentraining sowie Elektrostimulation positiv beeinflusst werden. Auch Medikamente, die den Harndrang und die Anzahl der Harninkontinenzepisoden reduzieren können, kommen zum Einsatz. Kann durch diese Maßnahmen keine ausreichende Blasenkontrolle erlangt werden, kann eine Botoxinjektion direkt in die Harnblase (intravestikal) als minimalinvasives Verfahren die Therapie der Wahl sein. Stellt Botox aufgrund von Kontraindikationen oder Erfolglosigkeit keine Option dar, kann ein sogenannter Beckenbodenschrittmacher (sakrale Neuromodulation) eingesetzt werden. 

Senkung der Beckenbodenorgane

Eine Senkung der Beckenbodenorgane, welche bei jeder 3. Frau auftritt, kann ebenfalls Beschwerden verursachen (Entleerungsstörungen von Blase oder Darm, vaginales Fremdkörpergefühl) und bedarf dann einer Therapie. Versagen Hilfsmittel, die die gesenkten Organe in ihrer physiologischen Position halten (sogenannte Pessare) oder sind nicht gewünscht, kann operiert werden. Je nach gesenktem Organ unterscheiden sich die angebotenen Operationstechniken. Im Regelfall kann eine Senkung vaginal ohne den Einsatz von Fremdmaterial behoben werden, in Einzelfällen werden Netze (vaginal oder laparoskopisch) verwendet. 

Weitere Gründe für eine urogynäkologische Behandlung

Neurologische Erkrankungen wie Multiple Sklerose, Morbus Parkinson oder Schlaganfälle beeinflussen oft die Kontrolle und Entleerungsvermögen von Blase und Darm, so dass gegebenenfalls eine neurologische Mitbehandlung veranlasst wird. Nach Ausschöpfen der Alternativen kann die sakrale Neuromodulation eine Normalisierung der Blasen- oder Darmfunktion ermöglichen.

Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, gehäufte Harnwegsinfektionen oder eine Schließmuskelschwäche nach traumatischen Entbindungen oder ausgedehnter Tumortherapie, aber auch eine anale Inkontinenz ohne offensichtliche Ursache sind weitere Gründe für eine urogynäkologischen Behandlung.

Die Urogynäkologie in den Oberhavel Kliniken

Die erfahrenen Urogynäkologinnen Melanie Schönau und Dr. med. Nadine Schwertner-Tiepelmann bieten eine patientenorientierte leitliniengerechte Diagnostik und Therapie der Beschwerden an:

Sofern notwendig, werden Spezialuntersuchungen veranlasst und in interdisziplinären Fallbesprechungen fachübergreifend (mit Radiologen, Urologen und Chirurgen) besprochen, um so das bestmögliche Vorgehen insbesondere in komplexen Situationen festzulegen.

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Schwester Nadja Plettau, Oberärztin Melanie Schönau und Oberärztin Dr. med. Nadine Schwertner-Tiepelmann (v. l.).

Ihr Weg zu uns

Sprechstunden finden aktuell jeweils dienstags von 8 bis 15.30 Uhr oder nach Vereinbarung statt.

Einen Termin können Patientinnen telefonisch unter 03301 66-2020 oder 03301 66-2914 vereinbaren. 

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Zertifizierung nach AGUB II, offizielle Beratungsstelle der Deutschen Kontinenzgesellschaft e. V. 

Qualitätsmanagement

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