Französische Delegation zu Gast in Oberhavel
17.04.2024
Die Reform der Krankenhausstruktur sowie die ambulante und stationäre Pflege sind nicht nur in Deutschland Themen der aktuellen gesellschaftlichen Debatte. Um sich ein Bild von den hiesigen Gegebenheiten zu machen, besucht in dieser Woche eine Delegation des Sozialausschusses des Französischen Senats Berlin und Brandenburg sowie Dänemark. Unter Führung der Landeskrankenhausgesellschaft Brandenburg statteten die Delegierten, bestehend aus Mitgliedern des Senats sowie Diplomaten der Französischen Botschaft in Berlin, Oberhavel am Dienstag, dem 16. April 2024, einen Besuch ab. Nach einer Gesprächsrunde mit Landrat Alexander Tönnies in der Kreisverwaltung informierten sich die Abgeordneten in den Oberhavel Kliniken am Standort Oranienburg über die Organisation des Krankenhaussystems, die Finanzierung und über die Erfordernisse von Spezialisierungen. Dr. med. Detlef Troppens, Geschäftsführer der Oberhavel Kliniken, Prokuristin Wiebke Gröper, Pflegedirektor Richard Staar und Dr. med. Elke Keil, Leitende Chefärztin der Klinik Oranienburg und Chefärztin der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe, führten die Gäste durch die Zentrale Notaufnahme der Klinik Oranienburg, den Kreißsaal, die Wochenstation und auf die Intensivstation. Im Fokus standen Fragen nach der Zusammenarbeit von medizinischem und pflegerischem Personal, nach Auslastung sowie der Aufenthaltsdauer von Patienten.
Landrat Alexander Tönnies: „Ich danke unseren französischen Gästen für ein sehr konstruktives Gespräch. Wir haben uns intensiv zur Krankenhauslandschaft in Deutschland und Frankreich austauschen können. Es war spannend, zu hören, wie unsere Nachbarn den drängenden Fragen des Gesundheitssystems begegnen.“
Geschäftsführer Dr. med. Detlef Troppens: „Es war eine informative Begegnung! Auch wenn das französische Gesundheitssystem ein gänzlich anderes ist, stehen Frankreich und Deutschland doch vor den gleichen Problemen: zu hohe Kosten, zu wenig Personal. So gern ich unser Oranienburger Krankenhaus und die gute Arbeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zeige, ich kann unseren französischen Besuch nur davon abraten, sich zu sehr an der geplanten deutschen Krankenhausstrukturreform zu orientieren. So sehr eine Reform auch nottut, in dieser Form werden nur große Häuser in den Ballungsräumen gestärkt, zulasten der kleineren in den ländlichen Gebieten.“